Pressemitteilung Anlässlich der am 25. April 2015 stattfindenden Kundgebung „Vielfalt und ein buntes Miteinander in Kassel“ erklärt der Lesben und Schwulenverband Hessen: Der LSVD Hessen ruft zur Teilnahme an der Demonstration am 25. April 2015, ab 14:00 Uhr auf die Südseite des Königsplastes, in Kassel auf. Die dubiosen und unsachlich-schwammig formulierten Argumente der Initiative „Besorgte Eltern“ dürfen nicht unwidersprochen bleiben, sondern müssen als das entlarvt werden, was sie sind – gefährlich und minderheitenfeindlich. Der LSVD Hessen setzt sich entschieden dafür ein, dass Kitas, Schulen, Universitäten und andere Bildungseinrichtungen der gesellschaftlichen Vielfalt Rechnung tragen und als Lern- und Lebensorte allen Kindern und Jugendlichen gleichermaßen offen stehen. Kinder und junge Erwachsene sollen sich in ihren Kitas und Schulen wohl fühlen, unabhängig davon, ob sie bestimmten Geschlechterrollen nicht entsprechen, in Regenbogenfamilien aufwachsen oder selbst schwul, lesbisch, bisexuell, trans- oder intergeschlechtlich sind oder auch nur dafür gehalten werden. Ausgrenzung, Einschüchterung und der Zwang sich verleugnen zu müssen, sind nicht nur massive psychische Belastungen für die Kinder und Jugendlichen, sondern sie mindern auch erheblich ihren Lernerfolg und prägen sie für die Zukunft. Der LSVD-Hessen tritt für einen selbstverständlichen und gleichwertigen Umgang mit unterschiedlichen Lebensformen, gerade auch in Schulen und Kitas, ein. Jungen Menschen muss deutlich gemacht werden, dass Heterosexualität nicht selbstverständlich sein muss und z.B. lesbisch sein nichts ist, wofür man sich schämen sollte. Menschen sind vielfältig, in ihrem Handeln, in ihrem Aussehen und auch in ihrer Liebe zu anderen Menschen. Gefährlich daran ist grundsätzlich nichts, außer der Gefahr von Diskriminierung und Ausgrenzung, der gerade Kinder und Jugendliche ausgesetzt sind, wenn sie sich in ihrer selbstbestimmten Lebensweise, zu der auch die sexuelle Identität gehört, entdecken. Ein unsachlicher Umgang mit sexueller Vielfalt und das gefährliche Spiel mit Vorurteilen, wie es beispielsweise die Initiative “besorgte Eltern” betreibt, führt zu Missverständnissen und Ängsten, die besonders junge Menschen verschrecken: Kinder aus Regenbogenfamilien, Jugendliche und junge Erwachsene und nicht zuletzt alle Menschen, die nicht der Heteronormativität entsprechen, werden so an den gesellschaftlichen Rand gedrängt. Insbesondere Eltern und Lehrerkräfte, die unseren freiheitlich-demokratischen Grundwerten folgen, wollen Kinder zu Respekt und Akzeptanz führen. Dazu gehört auch, dass alle Kinder und Jugendlichen lernen, dass für Hass, Diskriminierung und Ausgrenzung kein Platz in unserer Gesellschaft ist. Das ist das wesentliche Wertefundament für das gerade Eltern eintreten sollten. Die Initiative “Besorgte Eltern” tut genau das Gegenteil.